How To: Stricken oder wenn YouTube die Oma ersetzt

30.11.2018 | von: Laura | Kategorie(n): Gemacht

 

Besonders in den kälteren Monaten ist stricken eines meiner liebsten Hobbys. Neben der ganzen geistigen Arbeit mag ich es, auch ab und an mal was mit meinen Händen zu machen. Etwas mit einem greifbaren Ergebnis.

Ich würde euch jetzte gern eine rührseelige Geschichte erzählen, wie ich mit meiner Oma Plätzchen gebacken habe und als die Plätzchen im Ofen knusprig wurden, hat sie mir beigebracht wie man die Nadeln schwingt. Aber Fakt ist, das ist nie geschehen. Meine Omi konnte zwar super gut stricken, aber leider hat sie es mir nicht mehr beibringen können.

Ich hab es mir mit Hilfe von Tutorials auf YouTube selbst beigebracht. Und inzwischen, mit ein paar Jahren Übung, bin ich richtig gut geworden. Falls ihr ebenfalls auf eine strickbegeisterte Person in eurer Familie als MentorIn verzichten müsst, habe ich euch hier Tutorials zu den grundlegenden Handgriffen zusammen gestellt.

Am Anfang jedes Strickstückes steht jedoch erstmal das benötigte Material. Zunächst braucht ihr genügend Wolle. Für eine Mütze braucht ihr meistens 100g, für einen Schal (je nach Länge) ungefähr 400g bis 600g, ein Paar Socken braucht 100g,… Falls ihr mit Anleitungen strickt dann findet ihr dort die benötigte Grammzahl.

Als nächstes braucht ihr Stricknadeln in der passenden Größe. Welche Nadelgröße ihr für eure Wolle benötigt, steht auf den Etiketten der Wolle, falls ihr mit Anleitung strickt, ist es auch dort noch einmal vermerkt. Es gibt viele unterschiedliche Stricknadeln: Rundstricknadeln, Nadelspiele, Stricknadeln mit Knuppeln an jeweils einem Ende, kurze Nadeln, lange Nadeln,… Für den Anfang empfehle ich eine Rundstricknadeln mit längeren Nadeln und einem Seil der länge 40-50cm. Diese deckt den ersten Bedarf ganz gut ab, da man gut in Reihen und Runden stricken kann. was das genau ist, dazu später…

Außerdem brauchst du: Schere, Maßband, Stopfnadeln, evt. Maschenmarkierer (lässt sich aber auch gut durch Schlaufen aus Restgarn ersetzen)

Falls du blutiger Anfänger bist beginne evt. mit möglichst dicker Wolle (ab Nadelstärke 8 und mehr), das ist für den Anfang nicht zu fummlig.

Nun kann es losgehen. Mein erstes Strickstück war ein Schal, das ist schön einfach für den Anfang, also würde ich euch das auch empfehlen. Die weiteren Schritte werde ich am Beispiel eines Schals erklären, der aus 600g Wolle mit einer Nadelstärke von 9mm gestrickt wird, erklären. Strickstücke werden immer mit einem Maschenanschlag begonnen. Wie dieser funktioniert findest du unter folgenden Links:

 

 

 

Mit dieser Technik nimmst du nun für deinen Schal 25 Maschen auf. Das bedeutet, dass dein Schal zum Schluss 25cm breit sein wird. Danach beginnst du den Schal in die Länge zu stricken. Dafür strickst du je nach Muster linke und rechte Maschen. Wie das funktioniert, findest du hier:

 

 

 

 

 

Linke Maschen zu stricken erfordert etwas Übung, daher könnt ihr euren ersten Schal auch nur in rechten Maschen stricken (Kraus rechts). Falls ihr jedoch Naturtalente seit, dann strickt doch ein schönes Rippenmuster, indem ihr abwechselnd 1 Masche rechts und 1 Masche links strickt. Wichtig: Damit sich das Strickstück nicht an den Kanten rechts und links einrollt, ist es ratsam an jedem Ende 3 Maschen rechts zu stricken. Nun habt ihr eine Hinreihe gestrickt. In der Rückreihe strickt ihr die Maschen so wie sie erscheinen. Das bedeutet, da wo ihr in der Hinreihe eine rechte Masche gestrickt habt, strickt ihr nun eine linke Masche und da wo ihr in der Hinreihe links gestrickt habt, strickt ihr nun rechte Maschen. Daraus ergibt sich folgendes Muster.

 

 

 

Diese Hin- und Rückreihen wiederholt ihr solange, bis ihr die gewünschte Länge eures Schals erreicht habt oder bis eure Wolle alle ist. Wenn dieser Punkt erreicht ist, müsst ihr eure Maschen abketten, um den Schal zu beenden. Danach müsst ihr eure Fäden vernähen. Auch dafür habe ich euch wieder zwei Tutorials rausgesucht.

 

 

 

 

Nun habt ihr euren ersten eigenen Schal gestrickt und könnt stolz auf euch sein 🙂 Falls ihr das ausprobiert könnt ihr gern eure Ergebnisse auf Instagram unter dem Hashtag #ugpstrickt posten.

 


Zum Schluss noch einen Tipp: Tut euch und der Umwelt einen Gefallen und achtet auf die Inhaltsstoffe der Wolle. 100% Polyamid ist nicht sehr angenehm am Hals und kann mit Schafwolle, Alpaka oder veganen Naturfasern wie Baumwolle oder Hanfgarn nicht mithalten.

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