Nachgezählt: Minimalismus im Kleiderschrank

28.07.2018 | von: Laura | Kategorie(n): Gedacht

 

Laut einer Studie von Greenpeace besitzen in Deutschland lebende Personen zu viel Kleidung. Ungefähr 2 Milliarden Kleidungsstücke sind sogenannte Schrankleichen. Auch ich hatte lange Zeit einen viel zu vollen Kleiderschrank. Doch so wirklich zusammengepasst haben die Teile bei mir nicht. Oft habe ich ein neues Shirt gekauft und brauchte aber auch noch eine passende neue Hose dazu. Oder ich kaufte planlos und spontan und neigte zu Frustkäufen. Wenn ich einen schlechten Tag hatte, dann bin ich zu H&M gegangen und hab mir irgendetwas gekauft. Irgendwann war ich total unzufrieden mit der Kleidung, die ich so angesammelt habe. Klassisches Problem: Der Kleiderschrank ist voll und ich habe trotzdem nichts anzuziehen.

Kleidung ist für mich Spaß, mit Mode möchte ich mich ausdrücken können, sie soll meinen Stil und meinen Charakter unterstreichen. Das ist eine ziemlich große Aufgabe für ein paar Stücke Stoff und meine Garderobe hat sie lange Zeit einfach nicht erfüllt. Seitdem beschäftige ich mich viel mit dem Thema Capsule Wardrobe. Eine Capsule Wardrobe besteht aus wenigen Teilen, die jedoch alle ideal aufeinander abgestimmt sind.

In meinem früheren Kleiderschrank hat das wenigste zusammen gepasst. Ein Bluse gefiel mir nur mit einer bestimmten Hose, der Rock sah nur mit einem bestimmten Paar Schuhen gut aus… Ich denke ihr kennt das. Viele Personen, die sich eine Capsule Wardrobe zusammenstellen beschränken ihre Kleidung auf 33 Teile für 3 Monate. Ich bin zwar kein Fan davon meine Garderobe auf eine bestimmte fixe Zahl zu beschränken, aber dennoch ist es ein guter Anfang einfach mal seine Kleidungsstücke und sämtliche Accessoires die man besitzt zu zählen.

Vor ungefähr einem Jahr habe ich das zum ersten Mal in meinem Leben gemacht. Ich hatte 160 Stücke. Mir war schon bewusst, dass es mehr als 33 Teile sein werden, aber das es so viel sind, hat mich wirklich schockiert. Zumal ich wie bereits erwähnt, total unzufrieden mit mehr als der Hälfte war.

 

>> Warum hortete ich Dinge die mich unzufrieden machten? <<

 

Seit diesem für mich einschneidenden Erlebnis, versuche ich meine Garderobe zu minimieren und vor allem zu optimieren. In dieser Zeit habe ich endlich meinen Stil gefunden, ich weiß jetzt welche Kleidung mir gefällt und worin ich mich wohlfühle. Einfach, weil ich viel bedachter Sachen gekauft habe. Ich habe außerdem angefangen Kleidungsstücke selbst zu nähen oder zu stricken. Alte Teile, die mir nicht mehr gefallen haben, habe ich teilweise zu neuen Lieblingsstücken verarbeitet. Stichwort: Upcycling. Auch wenn ich mir neue Artikel gekauft habe, habe ich das viel bewusster getan als vorher. Gefühlskäufe habe ich inzwischen geschafft abzuschaffen, wenn ich schlechte Laune habe oder mich belohnen möchte, mache ich nun Sport oder koche mir ein leckeres Essen.

 

 

Für diesen Artikel habe ich es nun nach einem Jahr wieder getan: Ich habe mein Kleidung gezählt. Und am Ergebnis hat sich deutlich was getan. Ich besitze nun 52 Kleidungsstücke und insgesamt mit Accessoires, Schuhen und Tasche sind es 88. Das ist immer noch weit entfernt von den 33 Teilen, ich weiß, aber es ist ein guter Weg. Und wenn ich es nie auf 33 Teile schaffe, dann ist es eben so. Ich bin nicht bereit von heute auf morgen so sehr zu reduzieren. Vielleicht sind auch 50 Teile für mich die perfekte Zahl, vielleicht sind es für dich auch nur 25 und für jemand anderen sind es 70. Das sollte doch ok sein. Bemerkenswert jedoch ist, je weniger Kleidungsstücke ich besitze, desto zufriedener bin ich mit meiner Garderobe.


 

Zum Schluss noch ein Aufruf: Hast du einmal nachgezählt? Wie viele Kleidungsstücke besitzt du und wie zufrieden bist du mit ihnen? Ich freue mich auf eure Antworten 🙂

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