Ein kleiner Dämpfer vorab: Umweltfreundlich Waschen geht nicht. Waschmittel enthalten oft Stoffe, die gar nicht oder nur teilweise biologisch abbaubar sind, zudem besteht die Gefahr, dass Organismen im Wasser mit für sie giftigen Stoffen in Berührung kommen. Wie so oft haben wir also nur die Möglichkeit, die umweltschädlichen Einflüsse so gering wie möglich zu halten.
Die enthaltenen Chemikalien sind ein Thema für sich und um die Wahl des Waschmittels soll es hier nicht gehen, auch wenn das ein sehr wichtiges Thema ist! Stattdessen habe ich 6 Tipps zusammengesammelt, die mit dem Waschgang an sich zu tun haben und die Umweltschädlichkeit von Waschmaschinen verringern können.
- Nicht waschen
Logisch – der einfachste Weg, die umweltschädlichen Einflüsse vom Wäsche waschen gering zu halten, ist ein sparsamer Umgang damit. Ist die Kleidung wirklich schon reif für die Maschine? Oder reicht erstmal auch Auslüften oder Entfernen einzelner Flecken mit Wasser oder Gallseife? Wer viele Klamotten im Schrank hat, trägt davon meist einen Teil gar nicht mehr, was ja erstmal auch heißt, dass sie nicht gewaschen werden müssen. Trotzdem denke ich, dass die zu große Auswahl eher bewirkt, dass man seine Kleidung häufiger wechselt, als es vielleicht nötig wäre. Vielleicht bei der nächsten Gelegenheit mal eine Ladung Klamotten zum Kleidertausch mitnehmen oder in einem Umsonstladen abgeben? Warum der altbewährte Altkleidercontainer häufig die schlechtere Wahl ist: 10 Fakten über Altkleidersammlungen.
- Maschinen optimal beladen
Auch wieder logisch – wenn ich die Maschine schon anschmeiße, dann auch so effizient wie möglich. Natürlich nicht zu voll, damit die Wäsche noch locker liegt und geschleudert werden kann. Meist steht an den Geräten das Fassungsvermögen direkt dran, ansonsten ist es mit Sicherheit irgendwo nachzulesen.
- Auf Dosierung des Waschmittels achten
Auf den Verpackungen befinden sich immer Hinweise zur Dosierung je nach Verschmutzungsgrad. Auch die Wasserhärte spielt dafür eine Rolle, für Halle habe ich kurz recherchiert und mehrere Quellen meinen, hier wäre der Wert im Härtebereich „weich“ einzustufen.[1]
- Energieverbrauch senken
Laut Umweltbundesamt sinkt der Stromverbrauch pro Waschgang schon um über 35 Prozent, wenn man von 40 ° C auf 30 ° C umstellt, Kaltwäsche mit 20 Grad ist noch energiesparender. Natürlich muss die Wäsche auch sauber werden, aber die Notwendigkeit des Waschens mit hohen Temperaturen scheint ein überholter Haushaltstipp zu sein. Vielleicht für leicht verschmutzte T-Shirts, Blusen, Hosen etc. einfach mal ausprobieren, ob sie auch bei 30 oder sogar 20 Grad zufriedenstellend sauber werden?
Beim Kauf einer neuen Waschmaschine ist das Label zur Energieeffizienz die erste Orientierung zum Strom- und Wasserverbrauch. Allerdings ist es hier leider wie mit so vielen Labeln: Transparenz wird da nicht unbedingt großgeschrieben. Weiterführende Informationen dazu bei der Deutschen Energie-Agentur und demgegenüber gestellt die Kritik vom NABU .
- Auf Wäschetrockner verzichten
Die Wäsche trocknet auch, wenn man sie aufhängt. Der Energiebedarf eines separaten Wäschetrockners steht dazu in keinem Verhältnis.
- Auf Zusammensetzung der Kleidung achten
Aber die Beschaffenheit der Kleidung selbst ist ein Punkt, der die Umweltschädlichkeit des Waschens erhöhen kann. Synthetische Materialien (z.B. Polyester, Mikrofaser, Elasthan oder Nylon) enthalten Mikroplastik, welches beim Waschen freigesetzt wird und ins Wasser gelangt. Niedrige Temperaturen, die die Fasern schonen sowie eine geringe Umdrehungszahl können das zwar verringern, aber synthetische Kleidung bleibt ein Risikofaktor für Mikroplastik. Ich habe von ersten Ansätzen zu Wasserfiltern gelesen, die das Mikroplastik beim Waschen auffangen sollen.
- Flusensieb nicht in den Abfluss entleeren
Zuletzt noch eine simple Sache, die leicht umsetzbar ist oder vielleicht schon immer intuitiv so gehandhabt wurde. Beim Säubern des Flusensiebs der Waschmaschine ist es wichtig, die Reste im Müll zu entsorgen und nicht im Abfluss runterzuspülen. Denn so würden auch Faserteilchen und Mikroplastik ins Abwasser gelangen, was sehr leicht vermieden werden kann.
Ich hoffe, es waren hilfreiche Tipps dabei, mit denen ihr eure Waschgewohnheiten nachhaltiger gestalten könnt. Wie immer gilt: Es gibt kein „ganz oder gar nicht“ – jede Maßnahme hilft! Was mich nun noch brennend interessiert: Habt ihr Tipps, wo man beim Waschmittel ansetzen kann oder wie man es sogar selbst herstellt? Das Thema habe ich im Artikel bewusst ausgespart, vielleicht können wir das in den Kommentaren mal weiterspinnen… ich bin gespannt.
Quellen:
https://www.ichlebegruen.de/Artikel/617/Mikroplastik-aus-der-Waschmaschine-so-verhindert-man-es
http://oekologisch-waschen.info/
[1] https://www.wasserhaerte.net/deutschland/sachsen-anhalt/6108-halle-saale.html
[…] zum Artikel von letzter Woche zum umweltbewussteren Waschen kommt heute ein Gastbeitrag von Caro, in dem sie ihr selbstgemachtes Waschmittel […]