Gastbeitrag: Mein „veganes Praktikum“ bei Wilmersburger

07.11.2018 | von: Jule | Kategorie(n): Gedacht

Für den heutigen Gastbeitrag geht unser Dank an Johanna, die im Artikel von interessanten Erfahrungen in einer veganen Firma berichtet und somit zeigt, dass auch berufliche Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit getroffen werden können.

Bewusster handeln und nachhaltiger leben – Bei mir fing es mit der Umstellung in der Ernährung an als ich zunächst Vegetarierin und danach Veganerin wurde. Die Frage danach, was sich auf meinem Teller befindet, entwickelte sich weiter zu der, welche weiteren Alltagsprodukte ich konsumiere, die Tier- und Menschenleid verursachen. Mein Konsumverhalten ist lange nicht perfekt, aber ich mache immer wieder kleine Schritte in eine umfassend nachhaltigere Lebensweise – als Konsument.

Was aber ist mit meiner Rolle als Arbeitskraft in der Gesellschaft?

Ich bin jetzt 23 Jahre alt, habe diesen Sommer eine schulische Ausbildung abgeschlossen und nun ein Studium begonnen. Die Frage, wohin ich beruflich gehen will, ist also sehr präsent für mich. Für die meisten von uns wird das Thema Beruf und Karriere das Gefühl der Unsicherheit und Unentschlossenheit bedeuten oder bedeutet haben. Da bin ich nicht ausgeschlossen. Was ich aber weiß – ich will auch beruflich meinen ethischen Werten entsprechend handeln. Die erste Möglichkeit in diese Richtung hatte ich im Sommer 2017.

Für acht Wochen hatte ich die Gelegenheit als Praktikantin bei Wilmersburger zu arbeiten. Eine Erfahrung, die mich sehr bereichert und mir vor allem gezeigt hat, dass es Unternehmen gibt, denen Veganismus und Umwelt wirklich am Herzen liegen. Wer vegan lebt und nach Käsealternativen gesucht hat, wird sicherlich schonmal auf die Produkte von Wilmersburger gestoßen sein. Es war die erste vegane Käsealternative auf dem deutschen Markt und ist seit 2011 im Handel.

Das Praktikum habe ich als Teil meiner schulischen Ausbildung absolviert. Von Beginn an hatte ich den Wunsch mich in einem Unternehmen zu bewerben, das auf Veganismus und faire Produkte ausgerichtet ist. Was also lag näher, als mich bei den Unternehmen zu bewerben, deren Produkte ich selbst gelegentlich im Kühlschrank hatte?

Über die Zusage bei Wilmersburger freute ich mich sehr und stellte früh fest, dass die vegane Lebensweise kein reines Produktkonzept, sondern auch wirklich das Leitbild des Unternehmens ist. Alle Büromitarbeiter, inklusive der beiden Inhaber, leben vegan. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich, denn wir alle arbeiteten dort nicht nur um vegane Produkte zu vertreiben, sondern auch um die gemeinsamen ethischen Werte hinter dem Produkt in die Gesellschaft einzubringen und vegan lebenden Menschen mehr Auswahl zu bieten. Die meiste Zeit verbrachte ich in der Marketing- und Design- Abteilung, hatte aber auch Einblicke in alle anderen Bereiche der Verwaltung. Als Praktikantin wurde mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht, ich durfte selbstständig an Aufgaben arbeiten und mich kreativ einbringen. Die Zeit dort bestand auch nicht ausschließlich aus Arbeit. Bei gemeinsamen Mittagspausen und Essen nach Feierabend habe ich meine Kollegen ins Herz geschlossen.

Der letzte Tag war auch nochmal etwas Besonderes – diesen verbrachte ich nämlich mit meinen beiden Marketingkolleginnen am Wilmersburgerstand auf dem Vegan-Street-Day in Dortmund. Ausgestattet mit allen Wilmersburgerprodukten, einer Softeismaschine (natürlich mit veganem Eis) und Probierhäppchen, haben wir das Fest genossen und viele gute Gespräche mit den Besuchern geführt. Wer Interesse an einem Praktikum bei Wilmersburger hat oder sich sogar dort eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann/frau vorstellen kann, den kann ich nur ermutigen.

Nach meinem Studium strebe ich eine Karriere an, die mir das gute Gefühl gibt, zu etwas Positivem beizutragen, so wie ich es beim Praktikum erfahren habe.

Was ich aber vor allem mit diesem Bericht erreichen möchte, ist zu zeigen, dass man in privaten und beruflichen Bereichen seines Lebens Entscheidungen treffen kann, die die Welt positiv beeinflussen und dass gerade die Unternehmen, die nachhaltig, umwelt- und tierfreundlich produzieren, uns als Konsumenten Vieles erleichtern können.

 

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